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   BayObLG, 31.08.2021 - 204 StObWs 122/21   

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BayObLG, 31.08.2021 - 204 StObWs 122/21 (https://dejure.org/2021,67954)
BayObLG, Entscheidung vom 31.08.2021 - 204 StObWs 122/21 (https://dejure.org/2021,67954)
BayObLG, Entscheidung vom 31. August 2021 - 204 StObWs 122/21 (https://dejure.org/2021,67954)
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Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (17)

  • BVerfG, 22.10.2003 - 2 BvR 345/03

    Zum zulässigen Umfang der Überwachung des Schriftwechsels eines

    Auszug aus BayObLG, 31.08.2021 - 204 StObWs 122/21
    Hierbei handelt es sich gemäß Art. 10 Abs. 2 Satz 1 GG um eine zulässige gesetzliche Einschränkung des grundrechtlich geschützten Brief- und Postgeheimnisses (Art. 10 Abs. 1 GG ) hinsichtlich des gesamten Schriftverkehrs des Gefangenen (vgl. zu § 29 StVollzG BVerfG, BVerfGK 2, 78 = NStZ 2004, 225 , juris Rn. 4; OLG Hamm, Beschluss vom 26.7.2006 - 1 Vollz (Ws) 481/06, juris Rn. 12; Haß, NJW 1979, 2527 ).

    Die Norm muss allerdings ihrerseits im Lichte der besonderen Bedeutung des Brief- und Postgeheimnisses unter Beachtung des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes ausgelegt und angewendet werden (BVerfG, BVerfGK 2, 78 = NStZ 2004, 225 , juris Rn. 4).

    b) Der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit gebietet es jedoch nicht, eine Überwachung des Schriftwechsels davon abhängig zu machen, dass besondere Gründe für eine Gefährdung der Sicherheit und Ordnung der Anstalt gerade in der Person des jeweils betroffenen Gefangenen festgestellt werden (BVerfG, BVerfGK 2, 78 = NStZ 2004, 225 , juris Rn. 5).

    Denn wenn zum Schutz gewichtiger Belange, die Eingriffe in ein Grundrecht rechtfertigen können, Einschränkungen auf der Grundlage einer jeweils einzelfallbezogenen Prognose und Abwägung nicht geeignet sind, kann auch eine regelhafte Einschränkung mit dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit vereinbar sein (BVerfGK 2, 78 = NStZ 2004, 225 , juris Rn. 6).

    Deshalb können auch anstaltsbezogene Gründe, wie z.B. ein besonderes Sicherheitsbedürfnis der Anstalt eine generelle Postkontrolle rechtfertigen (vgl. BVerfGK 2, 78 = NStZ 2004, 225 , juris Rn. 7; KG, Beschluss vom 31.7.2013 - 2 Ws 300/13 Vollz, OLGSt StVollzG § 29 Nr. 3, juris Rn. 12; OLG Hamburg ZfStrVo 1991, 185 ; OLG Hamm NStZ 1981, 368 ; OLG Hamm, bei Roth NStZ 2014, 624, 625 unter IV. 1. für anstaltsinternen Briefverkehr; OLG Nürnberg, Beschluss vom 11.5.2018 - 2 Ws 276/18, FS SH 2019, 29, juris Rn. 17 f.; Arloth, in: Arloth/Krä, StVollzG , 5. Aufl., § 29 Rn. 4; offen gelassen von Dessecker/Schwind in: Schwind/Böhm/Jehle/Laubenthal, StVollzG , 7. Aufl., 9. Kap., Abschn. C Rn. 25; ablehnend Laubenthal in: Laubenthal/Nestler/Neubacher/Verrel, a.a.O., Abschn. E Rn. 71; Feest/Wegner, in Feest/Lesting/Lindemann, Strafvollzugsgesetze, 7. Aufl., Teil II LandesR § 33 Rn. 5, § 34 Rn. 4, 9; Calliess/Müller-Dietz, StVollzG , 11. Aufl., § 29 Rn. 3).

    Zum anderen besteht bei den vielfältigen Kommunikationsmöglichkeiten in der Justizvollzugsanstalt die Gefahr, dass in Anstalten, in denen viele besonders gefährliche Gefangene untergebracht sind, im Falle einer nur für einzelne Gefangene angeordneten Überwachung des Schriftwechsels gefährliche Gefangene nicht überwachte Mitgefangene mit verschiedensten Mitteln beeinflussen und unter Druck setzen können, um mit Hilfe von deren ein- und ausgehender Post sicherheitsgefährdende Kontakte nach außen herzustellen (vgl. BVerfGK 2, 78 = NStZ 2004, 225 , juris Rn. 5 und 7; OLG Frankfurt a. M., NJW 1979, 2525, 2526; OLG Hamm NStZ 1981, 368 ; OLG Hamm, Beschluss vom 26. Juli 2006 - 1 Vollz (Ws) 481/06, juris Rn. 14; BeckOK Strafvollzug Bayern/Arloth, a.a.O., Art. 32 Rn. 4 m.w.N.; Arloth, in: Arloth/Krä, a.a.O., § 29 StVollzG Rn. 4).

    Denn gerade vermeintliche Schreiben von und an Behörden eignen sich dazu, um einen Missbrauch zu tarnen (vgl. BVerfGK 2, 78 =NStZ 2004, 225, juris Rn. 7 m.w.N.).

    Dem ist - wie bereits ausgeführt - entgegenzuhalten, dass auch eine regelhafte Einschränkung dieses Grundrechts mit dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit vereinbar sein kann, wenn - wie hier - zum Schutz gewichtiger, zum Eingriff in ein Grundrecht berechtigender Belange Einschränkungen auf der Grundlage einer jeweils einzelfallbezogenen Prognose und Abwägung nicht geeignet sind (BVerfG, BVerfGK 2, 78 = NStZ 2004, 225 , juris Rn. 6).

  • OLG Hamm, 26.07.2006 - 1 Vollz (Ws) 481/06

    Anordnung der allgemeinen Briefkontrolle ausgehender Behördenpost in

    Auszug aus BayObLG, 31.08.2021 - 204 StObWs 122/21
    Hierbei handelt es sich gemäß Art. 10 Abs. 2 Satz 1 GG um eine zulässige gesetzliche Einschränkung des grundrechtlich geschützten Brief- und Postgeheimnisses (Art. 10 Abs. 1 GG ) hinsichtlich des gesamten Schriftverkehrs des Gefangenen (vgl. zu § 29 StVollzG BVerfG, BVerfGK 2, 78 = NStZ 2004, 225 , juris Rn. 4; OLG Hamm, Beschluss vom 26.7.2006 - 1 Vollz (Ws) 481/06, juris Rn. 12; Haß, NJW 1979, 2527 ).

    c) So verhält es sich insbesondere in Anstalten der höchsten Sicherheitsstufe, die - wie die Justizvollzugsanstalt Straubing - zu einem großen Teil mit Langzeitgefangenen und Straftätern, die wegen Gewaltdelikten verurteilt worden sind, belegt sind (vgl. OLG Hamm, Beschluss vom 26.7.2006 - 1 Vollz (Ws) 481/06, juris Rn. 13).

    Zum anderen besteht bei den vielfältigen Kommunikationsmöglichkeiten in der Justizvollzugsanstalt die Gefahr, dass in Anstalten, in denen viele besonders gefährliche Gefangene untergebracht sind, im Falle einer nur für einzelne Gefangene angeordneten Überwachung des Schriftwechsels gefährliche Gefangene nicht überwachte Mitgefangene mit verschiedensten Mitteln beeinflussen und unter Druck setzen können, um mit Hilfe von deren ein- und ausgehender Post sicherheitsgefährdende Kontakte nach außen herzustellen (vgl. BVerfGK 2, 78 = NStZ 2004, 225 , juris Rn. 5 und 7; OLG Frankfurt a. M., NJW 1979, 2525, 2526; OLG Hamm NStZ 1981, 368 ; OLG Hamm, Beschluss vom 26. Juli 2006 - 1 Vollz (Ws) 481/06, juris Rn. 14; BeckOK Strafvollzug Bayern/Arloth, a.a.O., Art. 32 Rn. 4 m.w.N.; Arloth, in: Arloth/Krä, a.a.O., § 29 StVollzG Rn. 4).

    aa) Demgemäß wird überwiegend anerkannt, dass hier die allgemeine Briefkontrolle als notwendiges und geeignetes Instrument zur Aufrechterhaltung der Sicherheit erforderlich ist (vgl. OLG Hamm, Beschluss vom 26.7.2006 - 1 Vollz (Ws) 481/06, juris Rn. 13).

    Eine bloße Sichtkontrolle von außen der als Behördenpost gekennzeichneten Briefe ist daher nicht ausreichend, um die Sicherheitsbelange der Justizvollzugsanstalt zu wahrer (so auch OLG Hamm, Beschluss vom 26.7.2006 - 1 Vollz (Ws) 481/06, juris Rn. 15).

  • OLG Nürnberg, 11.05.2018 - 2 Ws 276/18

    Briefkontrolle bei als Behördenpost gekennzeichnetem Schriftverkehr des

    Auszug aus BayObLG, 31.08.2021 - 204 StObWs 122/21
    Deshalb können auch anstaltsbezogene Gründe, wie z.B. ein besonderes Sicherheitsbedürfnis der Anstalt eine generelle Postkontrolle rechtfertigen (vgl. BVerfGK 2, 78 = NStZ 2004, 225 , juris Rn. 7; KG, Beschluss vom 31.7.2013 - 2 Ws 300/13 Vollz, OLGSt StVollzG § 29 Nr. 3, juris Rn. 12; OLG Hamburg ZfStrVo 1991, 185 ; OLG Hamm NStZ 1981, 368 ; OLG Hamm, bei Roth NStZ 2014, 624, 625 unter IV. 1. für anstaltsinternen Briefverkehr; OLG Nürnberg, Beschluss vom 11.5.2018 - 2 Ws 276/18, FS SH 2019, 29, juris Rn. 17 f.; Arloth, in: Arloth/Krä, StVollzG , 5. Aufl., § 29 Rn. 4; offen gelassen von Dessecker/Schwind in: Schwind/Böhm/Jehle/Laubenthal, StVollzG , 7. Aufl., 9. Kap., Abschn. C Rn. 25; ablehnend Laubenthal in: Laubenthal/Nestler/Neubacher/Verrel, a.a.O., Abschn. E Rn. 71; Feest/Wegner, in Feest/Lesting/Lindemann, Strafvollzugsgesetze, 7. Aufl., Teil II LandesR § 33 Rn. 5, § 34 Rn. 4, 9; Calliess/Müller-Dietz, StVollzG , 11. Aufl., § 29 Rn. 3).

    (Ws) 481/06, juris Rn. 13; KG NStZ 1981, 368 ; BeckOK Strafvollzug Bund/Bosch, 19. Ed. 1.2.2021, StVollzG § 29 Rn. 4; BeckOK Strafvollzug Bayern/Arloth, a.a.O., Art. 32 Rn. 2; einschränkend LG Lahn-Gießen, ZfStrVo SH 1977, 21, 22 und Laubenthal, in: Laubenthal/Nestler/Neubacher/Verrel, a.a.O., Abschn. E Rn. 72: i.d.R. Sichtkontrolle ausreichend), als auch der ausgehenden Post (vgl. OLG Frankfurt a. M, NJW 1979, 2525 m. zust. Anm. Haß; OLG Nürnberg, Beschluss vom 11.5.2018- 2 Ws 276/18, FS SH 2019, 29, juris Rn. 18).

    a) Da Gegenstand des Antrags auf gerichtliche Entscheidung nur die ausgehende Gerichts- und Behördenpost ist, braucht vorliegend nicht entschieden zu werden, ob und inwieweit eingehende Gerichts- und Behördenpost kontrolliert werden darf (bejahend OLG Hamburg ZfStrVo 1991, 185 ; BeckOK Strafvollzug Bund/Bosch, a.a.O., § 29 Rn. 4; BeckOK Strafvollzug Bayern/Arloth, a.a.O., Art. 32 Rn. 4; s.a. LT-Drucks. 17/21101, S. 35; einschränkend - bloße Sichtkontrolle zur Überprüfung unzulässiger Beilagen und zur Prüfung der Absenderidentität - OLG Karlsruhe NStZ 2004, 517, 518; NStZ 2005, 588 , juris Rn. 2; OLG Koblenz, Beschluss vom 19.8.2019 - 2 Ws 510/19 Vollz, FS 2020, 81, juris Rn. 4; OLG Nürnberg, Beschlüsse vom 11.5.2018 - 2 Ws 276/18, FS SH 2019, 29, juris Rn. 13, vom 28.11.2017 - 1 Ws 519/17, FS SH 2019, 30, juris Rn. 12; und vom 29.11.2017 - 2 Ws 728/17, FS SH 2019, 32 juris Rn. 12: nur bei konkretem Manipulationsverdacht; OLG Zweibrücken NStZ 1985, 236 : s.a. BayObLG, Beschluss vom 31.8.2021 - 203 StObWs 407/21; einschränkend Laubenthal, in Laubenthal/Nestler/Neubacher/Verrel, a.a.O., Abschn. E Rn. 78; verneinend, wenn Missbrauchsgefahr sicher ausgeschlossen, etwa bei Transport auf dem Behördenweg OLG Karlsruhe, NStZ 2004, 517, 518; s.a. OLG Dresden, StraFo 1996, 19 ; ablehnend auch Callies/Müller-Dietz, a.a.O., § 29 Rn. 5).

  • OLG Frankfurt, 22.11.2011 - 3 Ws 836/11

    Mit Entkleidung verbundene Durchsuchung - geschlossener Raum

    Auszug aus BayObLG, 31.08.2021 - 204 StObWs 122/21
    Dies gilt selbst dann, wenn es sich um wortgleiche landesrechtliche Vorschriften handeln würde (OLG Frankfurt a.M., StV 2013, 451 , juris Rn. 11).

    Daraus folgt notwendigerweise auch eine unterschiedliche Ausgestaltung und Auslegung durch die Rechtsprechung [vgl. OLG Frankfurt a.M., StV 2013, 451 , juris Rn. 5; OLG Hamburg, Beschluss vom 25.6.2008 - 3 Vollz (Ws) 43/08, OLGSt StVOIIzG § 116 Nr. 4, juris Rn. 9].

  • KG, 31.07.2013 - 2 Ws 300/13

    Zur Frage wie der besonderen Bedeutung des Brief- und Postgeheimnisses konkret

    Auszug aus BayObLG, 31.08.2021 - 204 StObWs 122/21
    Deshalb können auch anstaltsbezogene Gründe, wie z.B. ein besonderes Sicherheitsbedürfnis der Anstalt eine generelle Postkontrolle rechtfertigen (vgl. BVerfGK 2, 78 = NStZ 2004, 225 , juris Rn. 7; KG, Beschluss vom 31.7.2013 - 2 Ws 300/13 Vollz, OLGSt StVollzG § 29 Nr. 3, juris Rn. 12; OLG Hamburg ZfStrVo 1991, 185 ; OLG Hamm NStZ 1981, 368 ; OLG Hamm, bei Roth NStZ 2014, 624, 625 unter IV. 1. für anstaltsinternen Briefverkehr; OLG Nürnberg, Beschluss vom 11.5.2018 - 2 Ws 276/18, FS SH 2019, 29, juris Rn. 17 f.; Arloth, in: Arloth/Krä, StVollzG , 5. Aufl., § 29 Rn. 4; offen gelassen von Dessecker/Schwind in: Schwind/Böhm/Jehle/Laubenthal, StVollzG , 7. Aufl., 9. Kap., Abschn. C Rn. 25; ablehnend Laubenthal in: Laubenthal/Nestler/Neubacher/Verrel, a.a.O., Abschn. E Rn. 71; Feest/Wegner, in Feest/Lesting/Lindemann, Strafvollzugsgesetze, 7. Aufl., Teil II LandesR § 33 Rn. 5, § 34 Rn. 4, 9; Calliess/Müller-Dietz, StVollzG , 11. Aufl., § 29 Rn. 3).

    cc) Allerdings wird in Rechtsprechung und Literatur angenommen, dass konkrete Umstände die allgemeine Überwachung des Schriftverkehrs eines Gefangenen auch in kriminell hoch belasteten Anstalten unverhältnismäßig erscheinen lassen können (vgl. KG, Beschluss vom 31.7.2013 - 2 Ws 300/13 Vollz, OLGSt StVollzG § 29 Nr. 3, juris Rn. 13 ff.; BeckOK Strafvollzug Bund/Bosch, a.a.O., StVollzG § 29 Rn. 4).

  • OLG Karlsruhe, 17.09.2003 - 1 Ws 210/03
    Auszug aus BayObLG, 31.08.2021 - 204 StObWs 122/21
    Dies gilt für die Kontrolle sowohl der eingehenden Post (vgl. OLG Karlsruhe, NStZ 2004, 517, 518; OLG Zweibrücken NStZ 1985, 236 : jedenfalls Sichtkontrolle; OLG Hamm, Beschluss vom 26.7.2006 - 1 Vollz.

    a) Da Gegenstand des Antrags auf gerichtliche Entscheidung nur die ausgehende Gerichts- und Behördenpost ist, braucht vorliegend nicht entschieden zu werden, ob und inwieweit eingehende Gerichts- und Behördenpost kontrolliert werden darf (bejahend OLG Hamburg ZfStrVo 1991, 185 ; BeckOK Strafvollzug Bund/Bosch, a.a.O., § 29 Rn. 4; BeckOK Strafvollzug Bayern/Arloth, a.a.O., Art. 32 Rn. 4; s.a. LT-Drucks. 17/21101, S. 35; einschränkend - bloße Sichtkontrolle zur Überprüfung unzulässiger Beilagen und zur Prüfung der Absenderidentität - OLG Karlsruhe NStZ 2004, 517, 518; NStZ 2005, 588 , juris Rn. 2; OLG Koblenz, Beschluss vom 19.8.2019 - 2 Ws 510/19 Vollz, FS 2020, 81, juris Rn. 4; OLG Nürnberg, Beschlüsse vom 11.5.2018 - 2 Ws 276/18, FS SH 2019, 29, juris Rn. 13, vom 28.11.2017 - 1 Ws 519/17, FS SH 2019, 30, juris Rn. 12; und vom 29.11.2017 - 2 Ws 728/17, FS SH 2019, 32 juris Rn. 12: nur bei konkretem Manipulationsverdacht; OLG Zweibrücken NStZ 1985, 236 : s.a. BayObLG, Beschluss vom 31.8.2021 - 203 StObWs 407/21; einschränkend Laubenthal, in Laubenthal/Nestler/Neubacher/Verrel, a.a.O., Abschn. E Rn. 78; verneinend, wenn Missbrauchsgefahr sicher ausgeschlossen, etwa bei Transport auf dem Behördenweg OLG Karlsruhe, NStZ 2004, 517, 518; s.a. OLG Dresden, StraFo 1996, 19 ; ablehnend auch Callies/Müller-Dietz, a.a.O., § 29 Rn. 5).

  • OLG Zweibrücken, 08.01.1985 - 1 Vollz (Ws) 32/84

    Sicherheit und Ordnung; Anstalt; Anstaltsleiter; Briefe; Kontrolle; Empfänger;

    Auszug aus BayObLG, 31.08.2021 - 204 StObWs 122/21
    Dies gilt für die Kontrolle sowohl der eingehenden Post (vgl. OLG Karlsruhe, NStZ 2004, 517, 518; OLG Zweibrücken NStZ 1985, 236 : jedenfalls Sichtkontrolle; OLG Hamm, Beschluss vom 26.7.2006 - 1 Vollz.

    a) Da Gegenstand des Antrags auf gerichtliche Entscheidung nur die ausgehende Gerichts- und Behördenpost ist, braucht vorliegend nicht entschieden zu werden, ob und inwieweit eingehende Gerichts- und Behördenpost kontrolliert werden darf (bejahend OLG Hamburg ZfStrVo 1991, 185 ; BeckOK Strafvollzug Bund/Bosch, a.a.O., § 29 Rn. 4; BeckOK Strafvollzug Bayern/Arloth, a.a.O., Art. 32 Rn. 4; s.a. LT-Drucks. 17/21101, S. 35; einschränkend - bloße Sichtkontrolle zur Überprüfung unzulässiger Beilagen und zur Prüfung der Absenderidentität - OLG Karlsruhe NStZ 2004, 517, 518; NStZ 2005, 588 , juris Rn. 2; OLG Koblenz, Beschluss vom 19.8.2019 - 2 Ws 510/19 Vollz, FS 2020, 81, juris Rn. 4; OLG Nürnberg, Beschlüsse vom 11.5.2018 - 2 Ws 276/18, FS SH 2019, 29, juris Rn. 13, vom 28.11.2017 - 1 Ws 519/17, FS SH 2019, 30, juris Rn. 12; und vom 29.11.2017 - 2 Ws 728/17, FS SH 2019, 32 juris Rn. 12: nur bei konkretem Manipulationsverdacht; OLG Zweibrücken NStZ 1985, 236 : s.a. BayObLG, Beschluss vom 31.8.2021 - 203 StObWs 407/21; einschränkend Laubenthal, in Laubenthal/Nestler/Neubacher/Verrel, a.a.O., Abschn. E Rn. 78; verneinend, wenn Missbrauchsgefahr sicher ausgeschlossen, etwa bei Transport auf dem Behördenweg OLG Karlsruhe, NStZ 2004, 517, 518; s.a. OLG Dresden, StraFo 1996, 19 ; ablehnend auch Callies/Müller-Dietz, a.a.O., § 29 Rn. 5).

  • OLG Hamburg, 07.01.1991 - 3 Vollz (Ws) 60/90
    Auszug aus BayObLG, 31.08.2021 - 204 StObWs 122/21
    Deshalb können auch anstaltsbezogene Gründe, wie z.B. ein besonderes Sicherheitsbedürfnis der Anstalt eine generelle Postkontrolle rechtfertigen (vgl. BVerfGK 2, 78 = NStZ 2004, 225 , juris Rn. 7; KG, Beschluss vom 31.7.2013 - 2 Ws 300/13 Vollz, OLGSt StVollzG § 29 Nr. 3, juris Rn. 12; OLG Hamburg ZfStrVo 1991, 185 ; OLG Hamm NStZ 1981, 368 ; OLG Hamm, bei Roth NStZ 2014, 624, 625 unter IV. 1. für anstaltsinternen Briefverkehr; OLG Nürnberg, Beschluss vom 11.5.2018 - 2 Ws 276/18, FS SH 2019, 29, juris Rn. 17 f.; Arloth, in: Arloth/Krä, StVollzG , 5. Aufl., § 29 Rn. 4; offen gelassen von Dessecker/Schwind in: Schwind/Böhm/Jehle/Laubenthal, StVollzG , 7. Aufl., 9. Kap., Abschn. C Rn. 25; ablehnend Laubenthal in: Laubenthal/Nestler/Neubacher/Verrel, a.a.O., Abschn. E Rn. 71; Feest/Wegner, in Feest/Lesting/Lindemann, Strafvollzugsgesetze, 7. Aufl., Teil II LandesR § 33 Rn. 5, § 34 Rn. 4, 9; Calliess/Müller-Dietz, StVollzG , 11. Aufl., § 29 Rn. 3).

    a) Da Gegenstand des Antrags auf gerichtliche Entscheidung nur die ausgehende Gerichts- und Behördenpost ist, braucht vorliegend nicht entschieden zu werden, ob und inwieweit eingehende Gerichts- und Behördenpost kontrolliert werden darf (bejahend OLG Hamburg ZfStrVo 1991, 185 ; BeckOK Strafvollzug Bund/Bosch, a.a.O., § 29 Rn. 4; BeckOK Strafvollzug Bayern/Arloth, a.a.O., Art. 32 Rn. 4; s.a. LT-Drucks. 17/21101, S. 35; einschränkend - bloße Sichtkontrolle zur Überprüfung unzulässiger Beilagen und zur Prüfung der Absenderidentität - OLG Karlsruhe NStZ 2004, 517, 518; NStZ 2005, 588 , juris Rn. 2; OLG Koblenz, Beschluss vom 19.8.2019 - 2 Ws 510/19 Vollz, FS 2020, 81, juris Rn. 4; OLG Nürnberg, Beschlüsse vom 11.5.2018 - 2 Ws 276/18, FS SH 2019, 29, juris Rn. 13, vom 28.11.2017 - 1 Ws 519/17, FS SH 2019, 30, juris Rn. 12; und vom 29.11.2017 - 2 Ws 728/17, FS SH 2019, 32 juris Rn. 12: nur bei konkretem Manipulationsverdacht; OLG Zweibrücken NStZ 1985, 236 : s.a. BayObLG, Beschluss vom 31.8.2021 - 203 StObWs 407/21; einschränkend Laubenthal, in Laubenthal/Nestler/Neubacher/Verrel, a.a.O., Abschn. E Rn. 78; verneinend, wenn Missbrauchsgefahr sicher ausgeschlossen, etwa bei Transport auf dem Behördenweg OLG Karlsruhe, NStZ 2004, 517, 518; s.a. OLG Dresden, StraFo 1996, 19 ; ablehnend auch Callies/Müller-Dietz, a.a.O., § 29 Rn. 5).

  • BayObLG, 27.08.2020 - 204 StObWs 303/20

    Überwachung des Schriftverkehrs

    Auszug aus BayObLG, 31.08.2021 - 204 StObWs 122/21
    Sie nehme aufgrund der Entscheidung des Bayerischen Obersten Landesgerichts vom 27.8.2020 (Az. 204 StObWs 303/20) bei an die Strafvollstreckungskammer adressierten Schreiben nur noch eine Sichtkontrolle vor.

    aa) Die Justizvollzugsanstalt Straubing hat in ihrer Stellungnahme vom 21.1.2021 - insoweit unwidersprochen - vorgetragen, dass sie seit dem Beschluss des Senats vom 27.8.2020 (Az. 204 StObWs 303/20) an die Strafvollstreckungskammer adressierte Schreiben nur noch einer Sicht- und keiner Inhaltskontrolle mehr unterzieht.

  • BGH, 23.06.2009 - 5 AR (VS) 10/09

    Zuständigkeit; Abwendung der Vollstreckung von Ersatzfreiheitsstrafe durch

    Auszug aus BayObLG, 31.08.2021 - 204 StObWs 122/21
    Da sich die vorliegende Rechtsfrage daher einer Beurteilung alleine nach Maßstäben des Bundesrechts und somit der Notwendigkeit einer bundeseinheitlichen Entscheidung entzieht, sind die Vorlegungsvoraussetzungen des § 121 Abs. 2 Nr. 2 GVG nicht gegeben [vgl. BGHSt 54, 25 , juris Rn. 8; OLG Koblenz, Beschluss vom 26.2.2014 - 2 Ws 660/13 (Vollz), juris Rn. 13].
  • BVerfG, 29.10.1993 - 2 BvR 672/93

    Besitz von Gegenständen im Strafvollzug

  • OLG Hamburg, 25.06.2008 - 3 Vollz (Ws) 43/08

    Rückgriff auf die Sachkompetenz der Freiwilligen Selbstkontrolle der

  • OLG Koblenz, 26.02.2014 - 2 Ws 660/13

    Strafvollzug in Rheinland-Pfalz: Anfechtbarkeit der Ablehnung der beantragten

  • OLG Koblenz, 19.08.2019 - 2 Ws 510/19

    Strafvollzug in Rheinland-Pfalz: Kontrolle eingehender Behördenpost in

  • OLG Nürnberg, 28.11.2017 - 1 Ws 519/17

    Sichtkontrolle von Behördenpost

  • OLG Nürnberg, 29.11.2017 - 2 Ws 728/17

    Sichtkontrolle von Behördenpost

  • OLG Dresden, 17.10.1995 - 1 Ws 401/95
  • OLG Koblenz, 28.11.2022 - 2 Ws 457/22

    Sichtkontrolle ein- und ausgehender Post in Gegenwart des Gefangenen

    Jedoch muss die Vorschrift als einschränkendes Gesetz im Sinne von Art. 10 Abs. 2 Satz 1 GG ihrerseits im Lichte der besonderen Bedeutung des in Art. 10 GG geregelten Brief- und Postgeheimnisses unter Beachtung des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes ausgelegt und angewendet werden (vgl. BVerfG, 2 BvR 979/10 v. 25.10.2011, juris Rn. 19; 2 BvR 345/03 v. 22.10.2003, NStZ 2004, 225; OLG Koblenz, 2 Ws 217/22 Vollz v. 14.06.2021; 2 Ws 510/19 Vollz v. 19.08.2019; 4 Ws 382/20 Vollz v. 06.08.2020; BayObLG, 204 StObWs 122/21 v. 31.08.2021, juris; KG, 2 Ws 300/13 v. 31.07.2013, BeckRS 2013, 19706).

    18 Die Sichtkontrolle ist mit dem Grundrechtsschutz aus Art. 10 Abs. 1 GG vereinbar (OLG Koblenz, 2 Ws 217/22 Vollz v. 14.06.2021; 2 Ws 510/19 Vollz v. 19.08.2019 juris; 4 Ws 382/20 Vollz v. 06.08.2020, juris; entsprechend für andere Vollzugsgesetze: BayObLG, 204 StObWs 122/21 v. 31.08.2021, juris; OLG Nürnberg, 1 Ws 519/17 v. 28.11.2017, juris; OLG Karlsruhe, 1 Ws 520/04 v. 26.01.2005, NStZ 2005, 588).

    Dies gilt auch für Behördenpost ( OLG Koblenz, 2 Ws 510/19 Vollz v. 19.08.2019 juris; 4 Ws 382/20 Vollz v. 06.08.2020, juris; entsprechend für andere Vollzugsgesetze: BayObLG, 204 StObWs 122/21 v. 31.08.2021, juris; OLG Nürnberg, 1 Ws 519/17 v. 28.11.2017, juris).

    Manipulationen auf dem Postweg oder die Nutzung bestimmter Postwege zum unkontrollierten Außenkontakt sind hinlänglich bekannt (OLG Koblenz, 4 Ws 382/20 Vollz v. 06.08.2020, juris; BayObLG, 204 StObWs 122/21 v. 31.08.2021, juris m.w.N.; OLG Nürnberg, 1 Ws 519/17 v. 28.11.2017, juris m.w.N.).

    Bei ausgehender Behördenpost wird eine Ausnahme, welche die Zulässigkeit von Sichtkontrollen entfallen ließe, regelmäßig nicht zu bejahen sein (vgl. BayObLG, 204 StObWs 122/21 v. 31.08.2021, juris).

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